Es gibt sie wirklich - Spiele, in denen ein Team über fast die gesamte Zeit die Spielhoheit durch nahezu permanenten Ballbesitz für sich in Anspruch nehmen darf und am Ende dennoch geschlagen vom Platz geht, weil der Gegner mit einer sage und schreibe 100-%-igen Chancenverwertung den Spielverlauf völlig auf den Kopf stellt.
Genauso ist es vergangenen Samstag auf dem Lieskauer Sportplatz geschehen und die Gäste aus dem Mansfeldischen werden sich wohl auch 48 Stunden nach Spielende noch immer fragen, womit gerade sie diesen bitteren Nachmittag verdient haben. Denn eines wurde quasi mit Anpfiff dieses Kellerduells klar: Die deutliche Oberhand auf dem Platz hatten die Gäste und sollten diese bis zum Ende eigentlich nie mehr abgeben. Verunsichert, ohne Selbstvertrauen bei eigenem Ballbesitz wurde die Möglichkeit, Entlastung zu schaffen durch sofortige Ballverluste immer wieder leichtfertig hergeschenkt. Die LSG-Defensive war so fast ohne Unterlaß damit beschäftigt, die sehr emsigen und selbstbewußt auftretenden Helbraer in ihrem Spielfluß zu stoppen und das Geschehen so weit wie möglich vom eigenen Kasten fernzuhalten. Und: es gelang. Zumindest in Bezug auf das Verhindern klarer Torchancen klappte das rein auf Umkehrspiel ausgerichtete Agieren im Prinzip durchgängig. Den Gästen blieb trotz vieler guter Angriffe über die Flügel und kaum zählbarer Ecken und Freistöße die ganz klare Einschußchance über 90 Minuten verwehrt, geschuldet wohl auch der Tatsache, dass ein wirklich torgefährlicher Angreifer sich zumindest an diesem Tage nicht erkennen ließ. So reichte vor der Pause ein schön durchgesteckter Paß in die völlig entblößte Helbraer Hälfte, um Kapitän Marko Angermann die Zeit zu geben, von der Mittellinie bis zum Torabschluß aus 12 Metern sich Gästekeeper Hortig "auszugucken" und gewohnt sicher zur Pausenführung zu vollenden.
Auch nach dem Wechsel keine Änderung in der Spielregie, den Takt gaben klar die Gäste an. Dennoch: einen wirklich spitzen Pfeil hatten sie an diesem Tage einfach nicht im Köcher, auch weil LSG-Keeper Chris Kölbel jetzt mehr und mehr zur Glanzform auflief und insgesamt sein sicher bestes Spiel im Lieskauer Trikot ablieferte. Der Neuzugang von Kreisligist Hohenweiden meisterte auch schwierigste (weil abgerutschte) Flanken und fischte sie aus dem Tordreieck und strahlte dabei trotz Dauerdruck absolute Ruhe aus.
Und in der Phase, als wirklich jeder Zuschauer vor Ort auf den längst fälligen Ausgleich fokussiert war, starteten die Gastgeber ihren zweiten Angriff des Spiel. Christian Müller nutzte die Schlafeinlage auf der rechten Abwehrseite der Gäste, schwenkte im 16-er auf seinen starken "Rechten" und haute die flatternde Neuerwerbung "Torfabrik" dem armen Gästeschlußmann über die Handschuhe.
Ihr Glück kaum fassend, trudelten die Gastgeber dem Schlußpfiff entgegen und feierten erschöpft den Sprung auf Platz 11, eine Tatsache, die ob der aktuellen Personalprobleme wohl als das momentane Optimum angesehen werden muß.
Nicht immer wird solch eine dicke Portion Glück in unseren Sporttaschen sein, mit diesem "dreckigen" Dreier am Ende eines irgendwie denkwürdigen Nachmittags kehrt aber vielleicht wieder eine ordentliche Portion Selbstvertrauen in die Lieskauer Köpfe zurück.
LSG: Kölbel - Bader, H.Müller, Schultchen (77.Elze) - Lehmann (46.Herbst), Hebestreit, Böttcher, Winkler (87.Filusch) - Zirbel, Ch.Müller - Angermann.
Helbra: Hortig - Krause (42.Guba), Jepp, Lampe (71.Baumann) - Vollmer (46.Schmidt), Heinrich, Gille, Hesse, Gängel - Ehm, Harborth.
Schiri: Schramm (Halle)
Tore: 1:0 Angermann (37.), 2:0 Ch.Müller (70.)
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